Am Montag, dem 25.11.2024, fand im Rahmen der Amateurfußballkampagne der zwölfte Vereinsdialog des Kalenderjahres 2024 und insgesamt der 120. Vereinsdialog des Südwestdeutschen Fußballverbandes (SWFV) statt. Das geschäftsführende Präsidium des SWFV war zu Gast beim TuS Bolanden aus dem Kreis Kaiserslautern-Donnersberg. Die Hauptthemen des rund 120-minütigen Austauschs drehten sich um die Säulen „Ehrenamt“, „Fair-Play“ und „Vereinsentwicklung“.
Thomas Bergmann eröffnete den Dialog und stellte nach einer kurzen Vorstellungsrunde die Kernthemen der Amateurfußballkampagne vor. Im Anschluss hatte der Verein die Gelegenheit, seine Themenwünsche an das geschäftsführende Präsidium heranzutragen.
Ehrenamt und Helfergewinnung
Die Einbindung von mehr Spielern und Eltern in die Vereinsarbeit bleibt eine Herausforderung. Besonders die gezielte Arbeitsverteilung stellt sich als schwierig dar. Ein Erfolgskonzept des TuS Bolanden ist jedoch die jährliche Kerwe, bei der bis zu 250 Helfer aktiv eingebunden werden. Axel Rolland (Vizepräsident – Gesellschaftliche Verantwortung) sieht hier großes Potenzial und gab hilfreiche Tipps zur Ehrenamtsgewinnung.
Ein besonderes Ziel ist es, Frauen verstärkt ins Ehrenamt einzubinden, da der Verein aktuell stark männlich geprägt ist. Dabei gilt es, Interessierte direkt anzusprechen und die Aufgaben klar zu definieren. Persönliche Ansprache und Transparenz bei der Aufgabenverteilung gelten als zentrale Erfolgsfaktoren.
Rolland verwies zudem auf die Club-Berater des SWFV sowie den Ehrenamtsbeauftragten des Kreises, Andreas Gödtel, die den Verein aktiv bei der Entwicklung eines Ehrenamtsplans unterstützen können.
Best-Practice-Beispiel: Kinderturnen und Ballschule
Ein sehr positives Beispiel für erfolgreiche Vereinsarbeit ist das Kinderturnen und die Ballschule des TuS Bolanden. Dieses Angebot wird in verschiedenen Altersgruppen (1–2 Jahre, 2–4 Jahre, 4–6 Jahre, 6–10 Jahre) in der örtlichen Sporthalle von engagierten Übungsleiterinnen auf ehrenamtlicher Basis durchgeführt.
Aufgrund der hohen Nachfrage musste jedoch ein Anmeldestopp verhängt werden, was den großen Bedarf und die Attraktivität des Programms unterstreichen.
Entlohnung von Übungsleitern und Ehrenamtlichen
Ein weiteres Diskussionsthema war die Entlohnung von Übungsleitern, Spielern und Trainern. Schatzmeister Hans-Jörg Hoch informierte hierzu umfassend. Thomas Bergmann betonte, dass kleine Gesten und Aufmerksamkeiten oft eine größere Wertschätzung ausdrücken und effektiver zur Motivation von Ehrenamtlichen beitragen können als eine finanzielle Vergütung.
Emotionale Anerkennung spielt eine zentrale Rolle, und es wurde angemerkt, dass finanzielle Entlohnungen oft schwer fair zu bemessen sind. Sachgeschenke, etwa im Rahmen einer Weihnachtsfeier, bieten eine gerechtere Alternative und stärken zugleich den Gemeinschaftssinn.
Zukunft des Spielbetriebs
Lothar Renz stellte kurz den Fragebogen zur Zukunft des Spielbetriebs vor, welcher an alle Vereine verschickt wurde. Die Auswertung der Ergebnisse ist derzeit in Arbeit. Zur Nachbearbeitung sind Vorstandstreffen zu diesem Thema geplant, die Anfang 2025 stattfinden sollen.
Die Einladungen, die sich an Spieler, Trainer und Funktionäre richten, werden zu Beginn des neuen Jahres verschickt.
Fair-Play im Verein
Fair-Play hat für den TuS Bolanden einen hohen Stellenwert. Leider kam es in der Vergangenheit zu Vorfällen, die eine verstärkte Sensibilisierung und Kommunikation der Fair-Play-Regeln erforderlich machen.
Der Verein plant, in Zusammenarbeit mit der Fair-Play-Kampagne des DFB, Plakate auf dem Vereinsgelände zu platzieren, um Eltern und Spieler für den Fair-Play-Gedanken zu sensibilisieren. Ziel ist es, diesen Wert nicht nur zu vermitteln, sondern aktiv im Vereinsalltag zu leben.
Fazit
Der Vereinsdialog hat gezeigt, dass der TuS Bolanden in vielen Bereichen engagiert ist, jedoch auch vor Herausforderungen steht. Die Förderung des Ehrenamts, die nachhaltige Nachwuchsarbeit und die Stärkung des Fair-Play-Gedankens bleiben zentrale Anliegen.
Mit gezielten Maßnahmen und dem Engagement aller Beteiligten können diese Herausforderungen gemeistert werden. Wichtig ist, dass die Aufgaben nicht nur von Einzelpersonen getragen werden, sondern als Teamarbeit im Verein umgesetzt werden.