Am Dienstag, 13.05.2025 war das geschäftsführende Präsidium des SWFV zu Gast bei der SpVgg Fischbach. Zu Beginn des Dialoges wurde der 2. Vorsitzende Helmut Konrad durch unseren Präsidenten Thomas Bergmann für seine Jahrzehnte lange Tätigkeit im Fußballverband geehrt. Helmut Konrad musste im letzten Jahr sein Amt als Sportrichter altersbedingt niederlegen. Im Anschluss an die Ehrung fand der mittlerweile 125. Vereinsdialog des SWFV statt. Beide Seiten konnten wichtige Impulse für die Zukunft mitnehmen und zentrale Themen intensiv und auf Augenhöhe diskutieren.
Zukunft des Spielbetriebs
Zum Einstieg ging Thomas Bergmann auf die rege Beteiligung der Fußballkreise Birkenfeld und Bad Kreuznach bei den bisherigen Vorstandstreffen zum Thema Zukunft des Spielbetriebs ein. Auch die SpVgg Fischbach nahm am Treffen in Mittelreidenbach teil, was das breite Interesse an diesem wichtigen Thema unterstreicht.
In Bezug auf mögliche Veränderungen im Herrenspielbetrieb stellte Thomas Bergmann fest, dass sich viele Vereine die Frage stellen, wann und in welchem Umfang konkrete Entscheidungen durch die Steuerungsgruppe getroffen werden. Er deutete an, dass angesichts der Komplexität der angedachten Anpassungen im laufenden Jahr noch nicht mit umfassenden Änderungen zu rechnen sei. Diese müssten zunächst ausführlich diskutiert, mit den Vereinen abgestimmt und sorgfältig vorbereitet werden, dabei ist es nicht realistisch und nicht sinnvoll eine zu voreilige Entscheidung zur Saison 25/26 umzusetzen. Eine flächendeckende Umsetzung sei – so der aktuelle Eindruck – frühestens zur Saison 2026/27 realistisch. Die Steuerungsgruppe bespricht sich ende Mai über das weitere Vorgehen.
Spielbetrieb
Ein zentrales Thema in der Sitzung war die Nachwuchsgewinnung für die aktive Mannschaft. Der Verein sieht hierin eine große Herausforderung für die kommenden Jahre. Aktuell ist die SpVgg Teil einer Jugendspielgemeinschaft (JSG) mit vier umliegenden Vereinen, um den Spielbetrieb im Jugendbereich aufrechterhalten zu können. Allerdings zeigt sich, dass nach Ende der Jugendzeit nur wenige Spieler tatsächlich in die aktive Mannschaft übernommen werden, da sich die Stammvereine die Jugendspieler untereinander aufteilen. Langfristig könnte dies dazu führen, dass es zunehmend schwieriger wird, ausreichend Spieler für den Aktivenbereich zu stellen.
Das geschäftsführende Präsidium sieht derzeit keine konkrete Lösung für diese Problematik. Man verweist auf die strukturellen Herausforderungen im Fußballkreis Birkenfeld. Im Gegensatz zu anderen Regionen im Verbandsgebiet ist hier in den kommenden Jahren nicht mit einem starken Zuwachs an Nachwuchsspielern zu rechnen. Dies stellt auch ein zentrales Hindernis bei der Entwicklung eines zukunftsfähigen Spielbetriebs dar. Die Vielfalt der Einzugsgebiete im Verbandsgebiet – von eher strukturschwachen Kreisen wie Birkenfeld bis hin zu wachstumsstärkeren Regionen – erfordert flexible Lösungen und regionale Kompromisse innerhalb eines einheitlichen Spielsystems.
Ein möglicher Ansatz, der in der Sitzung diskutiert wurde, wäre ein Austritt aus der bestehenden JSG mit dem Ziel, die eigene Jugendarbeit gezielter auszubauen. Durch den Einsatz engagierter Jugendtrainer sowie durch Kooperationen mit Schulen könnten gezielt Kinder und Jugendliche an den Verein gebunden und langfristig für den Aktivenbereich aufgebaut werden. In diesem Zusammenhang wurde auch das vom DFB initiierte "Jahr der Schule" als Chance hervorgehoben. Es wird zur kommenden Saison Bestandteil zahlreicher Maßnahmen sein und bietet eine gute Möglichkeit, neue Talente für die eigene Juniorenarbeit zu gewinnen.
Thomas Bergmann betonte in diesem Zusammenhang, dass Vereine und Verband wieder verstärkt in den Schulen präsent sein müssen – sei es durch qualifizierte Lehrkräfte mit Fußballbezug oder durch Vereinsangebote am Nachmittag wie AGs oder Schulprojekte. Der große Vorteil schulischer Kooperationen liegt darin, dass hier gleichermaßen Mädchen und Jungen erreicht werden können.
Schiedsrichter
Der Verein hat seit Jahren Schwierigkeiten, das vorgeschriebene Schiedsrichtersoll zu erfüllen. Aufgrund der aktuellen Mannschaftszahl ist der Verein verpflichtet, zwei Schiedsrichter zu stellen. Derzeit verfügt der Verein jedoch über keinen aktiven Schiedsrichter in seinen Reihen – dies soll sich nun zeitnah ändern. Ziel ist es, neue Schiedsrichter zu gewinnen, diese umfassend zu unterstützen und aktiv in das Vereinsleben einzubinden.
Der SWFV bietet in diesem Jahr einen zusätzlichen Schiedsrichter-Neulingslehrgang in Edenkoben an, da die regulären Lehrgänge zu Jahresbeginn vollständig ausgebucht waren. Darüber hinaus besteht für jeden Verein die Möglichkeit, in Absprache mit dem zuständigen Kreisschiedsrichterausschuss, einen dezentralen Neulingskurs vor Ort durchzuführen.
Ehrenamt
Ein weiteres Kernthema des Dialogs war das Ehrenamt, dass das Rückgrat jedes Vereins darstellt. Ziel ist es das Ehrenamt weiter auszubauen. Dabei verwiesen die Präsidiumsmitglieder auf die 4er-Kette des Ehrenamts (Gewinnung, Bindung, Wertschätzung und Verabschiedung).
Thomas Bergmann empfahl, aktiv auf Vereinsmitglieder zuzugehen und gezielt Eltern von Jugendspielern sowie Spieler der ersten und zweiten Mannschaft einzubinden. Axel Rolland ergänzte, dass eine angemessene Wertschätzung der ehrenamtlichen Helfer entscheidend sei. Bereits kleine Gesten, wie eine Einladung zur Weihnachtsfeier oder interne Ehrungen, können das Engagement und die Bindung an den Verein stärken. Eine interne Ehrungsordnung des Vereins, kann die Ehrung von Mitgliedern und Ehrenamtlichen vereinfachen und viel Wertschätzung zurückgeben. Zudem verwies Axel Rolland auf die Möglichkeit, Verbandsehrungen zu beantragen, um das Ehrenamt sichtbar zu würdigen.