Der Januar steht beim FC Ente Bagdad traditionell im Zeichen der Mainzer Erinnerungswochen. Gemeinsam mit dem 1. FSV Mainz 05, dem Landessportbund Rheinland-Pfalz, dem Bündnis für Erinnerung und Vielfalt, dem Haus des Erinnerns und dem Erbacher Hof gedenkt der Mainzer Hobbyfußballclub mit zahlreichen Veranstaltungen der Opfer im Holocaust. Die Mainzer Erinnerungswochen 2022 finden vom 23. Januar bis 6. Februar statt.
Im Mittelpunkt des diesjährigen Gedenkens rund um den „Erinnerungstag im deutschen Fußball“ stehen Menschen, die in der NS-Zeit aufgrund ihrer körperlichen, geistigen oder psychischen Behinderung auf unmenschliche Weise verfolgt und getötet wurden. „Der Gedenktag der Befreiung von Auschwitz am 27.01.1945 ist ein besonderes Datum. Wir finden es sehr wichtig, dass sich gerade die Sportvereine vor Ort und die Fanszenen der Vereine der Verantwortung stellen, an die Verbrechen im Nationalsozialismus zu erinnern. Genau das wollen wir auch dieses Jahr mit den Mainzer Erinnerungswochen 2022 tun.“, betont Enten-Präsident Ronald Uhlich.
Gleich zu Beginn der Erinnerungswochen soll durch eine besondere Ausstellung auf das Thema der NS-Euthanasie aufmerksam gemacht werden. Die Eröffnung der Ausstellung im Haus am Dom (Liebfrauenplatz 8, 55116 Mainz) am 23. Januar um 18 Uhr wird dabei begleitet durch einen Vortrag der Pädagogin Renate Rosenau, die bereits seit vielen Jahren zu diesem Thema forscht. Im Anschluss wird die Ausstellung bis zum 6. Februar im Haus des Erinnerns – Für Demokratie und Akzeptanz zu sehen sein.
Ein weiterer Programmpunkt der Erinnerungswochen 2022 beschäftigt sich mit der Arbeit der Gedenkstätte Hadamar. In der Tötungsanstalt in Mittelhessen kamen während des Nationalsozialismus etwa 14.500 Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen ums Leben. Die pädagogische Leiterin der Gedenkstätte, Judith Sucher, wird in einem Vortrag am 28. Januar um 19 Uhr im Haus am Dom die Erinnerungsarbeit der Gedenkstätte Hadamar vorstellen.
Höhepunkt der Erinnerungswochen am 05. Februar 2022 in Mainz
Die Mainzer Erinnerungswochen finden auch in diesem Jahr wieder beim anstehenden Heimspiel des 1. FSV Mainz 05 am 5. Februar ihren Höhepunkt. Vor dem Spiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim in der MEWA-Arena wird es traditionell Stadionaktionen zur Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus geben. Auch einen Tag später, am 6. Februar, wird beim Heimspiel von Vitesse Mayence der Opfer gedacht.
„Mit dem diesjährigen Schwerpunkt wollen wir auch dieses Jahr unterstreichen, wie wichtig die Erinnerungsarbeit im Deutschen Fußball ist. Wir haben gesellschaftliche Verantwortung, Verbrechen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Wir wollen keine Schlussstrich-Debatten. Wir wollen gemeinsam für eine bessere Zukunft erinnern“, so Enten-Präsident Uhlich abschließend.
Der Flyer von Ente Bagdad zu den Erinnerungswochen kann hier heruntergeladen werden.
Die Teilnahme an den Vorträgen und Ausstellungen ist nur im Rahmen der derzeitigen Kontaktbeschränkungen (2G+ und Maskenpflicht) des Landes Rheinland-Pfalz möglich. Eine Anmeldung per E-Mail an erinnerung@ente-bagdad.de ist erforderlich. Mehr Informationen können dem angehängten Flyer oder der Internetseite www.ente-badgad.de entnommen werden.
