Digitalisierung der Unparteiischen

23.12.2020
Dingert - SWFV Schiedsrichter

Online-Ausbildung, digitale Lehrabende und Zusatzangebote – auch das Schiedsrichterwesen stand im Jahr 2020 vor neuen, aber gleichzeitig spannenden Herausforderungen. „Videokonferenzen und Distance-Learning waren im Schiedsrichterbereich völliges Neuland“, berichtet Verbandsschiedsrichterlehrwart Dr. Markus Schwinn.

 

Rückblickend ist er zufrieden, wie die „Digitalisierung der Unparteiischen“ vorangeschritten ist. Obwohl das Schiedsrichterwesen sehr an traditionelle Strukturen gebunden ist, Schiedsrichter ohnehin Einzelsportler sind und viel Wert auf Kameradschaft legen, wurden neue Wege sowohl bei der Aus- als auch Weiterbildung eingeschlagen. Im April 2020 fand der erste Neulingslehrgang für Schiedsrichter in digitaler Form statt. Den 13 Teilnehmern wurden über mehrere Wochen in Form von Videokonferenzen und Selbstlernphasen die Fußball-Regeln vermittelt. „Auch wenn die Resonanz noch sehr verhalten war, so ist dies auf jeden Fall ein alternatives Angebot, was wir weiterhin im Auge behalten sollten“, so der für das Lehrwesen verantwortliche Schwinn.

 

Im August und Oktober konnten weitere Neulings- sowie Fortbildungslehrgänge als Präsenzveranstaltung in der Sportschule in Edenkoben stattfinden. Dass die Lehrgänge vor Ort stattfinden konnten und ein direkter, persönlicher Austausch mit den Teilnehmern möglich war, schätzt Dr. Markus Schwinn sehr: „bei all den erfolgreichen digitalen Formaten, die wir in den letzten Monaten auf die Beine gestellt haben, darf und kann die Digitalisierung kein Ersatz für die Präsenz sein, sondern lediglich ein Zusatzangebot“, denn: „die soziale Nähe ist ein wichtiger Bestandteil für den Erhalt der Schiedsrichter“. Ein großes Lob richtet er auch in die Kreisschiedsrichtervereinigungen, die ihre digitalen Lehrabende „hervorragend gemeistert haben“.

 

Zufrieden berichtet Verbandsschiedsrichterobmann Thorsten Gerhard Braun von der Qualifizierung der Südwest-Schiedsrichter in den höheren Spielklassen. Vor der neuen Spielzeit durfte er Glückwünsche überbringen, denn einige schafften den Sprung in die nächsthöhere Liga. So schaffte mit Tom Bauer ein hoffnungsvolles Talent den Sprung als Schiedsrichter in den Profifußball. Der junge Schiedsrichter vom VfL Neuhofen stieg nach nur einem Jahr als Regionalliga-Schiedsrichter in die 3. Liga und feierte bereits am zweiten Spieltag beim Spiel zwischen dem KFC Uerdingen und dem SV Meppen sein „Profi-Debüt“. Weiterhin freute sich Braun, dass Fabienne Michel (TSV Gau-Odernheim), die bereits Erfahrung in der Frauen-Bundesliga sammeln darf, als Schiedsrichterin für die Herren-Regionalliga nominiert wurde.

 

SWFV-Schiris im Profifußball

 

Außer den beiden Aufsteigern sind die SWFV-Schiedsrichter mit Christian Dingert (Bundesliga, FIFA), Christian Gittelmann (FIFA-Schiedsrichter-Assistent), Timo Gerach und Nicolas Winter (2. Bundesliga), Patrick Kessel (3. Liga), sowie Ines Appelmann und Christina Biehl (Frauen-Bundesliga und FIFA-Schiedsrichter-Assistentinnen) im Profifußball vertreten. Für das kommende Jahr wünscht sich Thorsten Gerhard Braun aus Sicht der Qualifizierung, dass sich die Schiedsrichter in ihren Spielklassen durch weiterhin gute Leistungen für höhere Aufgaben empfehlen können. Vor allem den jüngeren Schiedsrichtern wünscht er, dass sie sich „in ihren Spielklassen etablieren, um hoffentlich weiteren Talenten den Sprung in die nächsthöhere Liga zu ermöglichen“.  

 

Neulingslehrgänge 2021

Werde Schiedsrichter! Die Termine für 2021: 26.02.-28.02. / 16.04.-18.04. / 04.06.-06.06. / 03.09.-05.09. / 15.10.-17.10. / 03.12.-05.12.

Weitere Informationen findet ihr hier

 

Beitrag erschienen in Südwest-Fußball 2/2020 von Timo Hammer und Sascha Fischer