„So viel Gartenfußball geht ja gar nicht“: SWFV ist auch Krisendienstleister
Die Mutmacher: Der SWFV ist auch Krisendienstleister
Quelle: DIE RHEINPFALZ, 21.03.2020, von Oliver Wehner
Edenkoben. Dass der Fußball im ganzen Land ruht, und damit natürlich auch in der Pfalz, betrübt selbst geborene Frohnaturen. Auch einen wie Oliver Herrmann, derzeit eher Krisenmanager denn Sportfunktionär in der Edenkobener Geschäftsstelle des Südwestdeutschen Fußball-Verbandes (SWFV). Noch allerdings lässt der Stress allzu finstere Gedanken gar nicht zu.
„Im Moment“, sagt Herrmann und muss dann doch lachen, „kommen wir gar nicht dazu, allzu bedrückt zu sein: Es geht drunter und drüber“. Seit Donnerstag ist auch offiziell, was eh allen klar gewesen sein dürfte: Bis einschließlich 20. April ist an Amateurfußball im Südwesten nicht zu denken. Die ursprüngliche Aussetzung des Spielbetriebs angesichts der Corona-Pandemie umfasste noch den Spieltag der Aktiven, Frauen und Jugend am kommenden Wochenende – nun werden es auf jeden Fall fünf nachzuholende Runden sein. „Die Unsicherheit der Vereine schlägt bei uns voll auf“, sagt der Geschäftsführer des Fußball-Regionalverbandes Südwest und Öffentlichkeitschef des SWFV.Viele Fragen schwirren natürlich durch die Köpfe der Fußballer, aktiver wie passiver. Wie können die ausgesetzten Spieltage nachgeholt werden? Wie viele „englische Wochen“ muss es geben? Kann die Punktrunde wie geplant am 24. Mai enden, damit im Anschluss Entscheidungs- und Aufstiegsspiele stattfinden? Und falls die Saison doch abgebrochen werden muss – was bedeutet das für die Ligenzusammensetzung in der nächsten Spielzeit? Beim SWFV kennt und bearbeitet man alle diese Fragen. Aber Oliver Herrmann sagt ganz ehrlich: Seriös zu beantworten sind sie noch nicht. Zumal der Verband bei den Absagen erst mal nur die Vorgaben der Behörden umsetzt. Beispiel: Beim Datum 20. April wird mancher gestutzt haben – das ist ein Montag. Aber anders als beispielsweise in Ludwigshafen gelten Allgemeinverfügungen und Auflagen einiger saarländischer Kommunen nicht am Sonntag, 19. April, sondern eben an jenem Montag. Deshalb die Vereinheitlichung via Regionalverband.
So viel jedenfalls kann Herrmann versichern: „Wir hoffen natürlich, dass wir in irgendeiner Form versuchen können, die Saison zu Ende zu spielen.“ Er fügt sofort hinzu: „Sofern das in unserer Macht steht.“ Aber er weiß auch: Die Gesundheit aller geht vor. Und was heute gilt, kann morgen überholt sein und übermorgen vielleicht sogar völlig falsch. Und dann baumelt ja noch das Damoklesschwert Ausgangssperren über allen – natürlich auch dem Sport.
Lichtblick mit einem Haken: der Verbandspokal Südwest. Hier steht im Halbfinale lediglich die Partie 1. FC Kaiserslautern - SV Morlautern aus. Aber Herrmann weiß, dass andere Verbände noch nicht mal das Achtelfinale gespielt haben. Was das wohl für den großen ARD-Fernseh-Finaltag der Amateure am 23. Mai bedeutet? Eher nichts Gutes.
Als Vater zweier Jungs in der F-und E-Jugend weiß Herrmann, dass den Kids in den Schul-Zwangsferien die Spielpause am meisten aufs Gemüt schlägt. „Die ganz Kleinen bei Laune zu halten, ist schwer. So viel Gartenfußball geht ja eigentlich gar nicht ...“ Aber Tipps bietet der Dienstleister und Mutmacher SWFV dann doch: Training trotz Corona – einfach auf die Homepage schauen: www.swfv.de.